Montag, 9. Mai 2011

Worin ich das Argument führe, dass die freie Marktwirtschaft den Staat als gut bezahlten Dienstleister braucht

Und nicht nur als Gewaltmonopol


Angebot und Nachfrage -- Das Idealbild
Die Idee der freien Wirtschaft geht ja davon aus, dass sich die Qualität von Resourcen, also Gütern / Arbeitskraft und Dienstleistungen / Hingabe, durch demokratische Selektion steigert. Eine grundsätzlich basisdemokratische Auswahl durch autonome Akteure.


Resourcenkonzentration -- Leistung muss sich lohnen
Der Besitz größerer Mengen an Kaufkraft / Stimmgewicht, einzelner Akteure, ist gerechtfertig durch die Möglichkeit große Projekte verwirklichen zu können. Projekte die Resourcen von vielen Spezialisten und Arbeitskräften erfordern.

Diese "Zulieferer" werden durch die Weitergabe entsprechender Anteile am Budget motiviert und entlohnt.


Dauerkonzentration?
Wozu dient der Besitz großer Mengen Kaufkraft über längere Zeiträume? Jene Menge, die über die Fluktuationen des Jahresgeschäfts hinausgeht?

Besitz über längere Zeiträume ist durch zweierlei Effekte gerechtfertigt, die er bewirkt:


Sicherheit - Reaktionsspielraum
Pufferzonen, Liquiditätsreserven, ..


Potential - Aktionsspielraum
siehe Überwindung lokaler Minima; Optimierungsalgorithmen


Gewichtung dieser Effekte
Kaufkräftige Akteure haben in diesem Ideal die Aufgabe, gute Entwicklungen zu erkennen und zu fördern. Allerdings bedeutet das eine Abnahme der Sicherheit, einhergehend mit dem Aufwand an Potential. Dadurch werden kaufkräftige Akteure motiviert gute Entscheidungen zu treffen.


Paradox
Je stabiler Kaufkraft stillgelegt werden kann, desto stärker gewichten Akteure die Abnahme an Sicherheit bei einer potentiellen Investition.
Dadurch entsteht ein höherer Anreiz Kaufkraft zu parken.

Holschuld?
Ein hoher Anreiz Kaufkraft zu parken, übersetzt die Aufgabe gute Entwicklungen zu fördern in eine Holschuld. Kaufkräftige Akteure sagen:

Besorge dir Bildung, finde heraus was ich will, gib es mir, dann bekommst du einen Teil meiner wertvollen Kaufkraft.

Bringschuld?
Ein niedriger Anreiz Kaufkraft zu parken, übersetzt die selbe Aufgabe in eine Bringschuld. Kaufkräftige Akteure sagen:

Ich möchte dir Kaufkraft geben, damit sie nicht verrottet. Wie kann ich dich dazu befähigen für mich etwas zu tun.

Dieser Effekt tritt auch bei Spezialistenmangel aus.


Staat als Dienstleister
Ich vertrete die Auffassung, dass die Aufgabe für das Gemeinwohl zu sorgen eine Bringschuld der Reichen sein sollte.

In diesem Bild übernimmt der Staat diese Bringschuld von kaufkräftigen Akteuren, wenn sie keine Zeit, Lust oder Befähigung haben, sich um die Verteilung (zusätzlich zur Ansammlung) ihrer Kaufkraft zu kümmern.

Das einfachste Mittel dafür sind Steuern im Verhältnis zur Zeit, die eine bestimmte Menge Kaufkraft geparkt ist.

Q.E.D

inspired by VIDEOCAST VON ROBERT MISIK - FOLGE 179

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